Krefeld · Der 32. Weihnachtsmarkt war in jeder Hinsicht der größte. Doch das Gedränge schreckte auch viele ab.
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Nie war er so groß wie an diesem Wochenende. 130 Stände zählten in diesem Jahr zum Angebot des Linner Weihnachtsmarktes, der sich über den Vorhof der Burg Linn bis zum Andreasmarkt und die Museumswiese erstreckte - ein großes Areal mit viel Platz für Besucher, sollte man meinen. Doch trotz aller Größe wurde es abends eng im mittelalterlichen Burgstädtchen. Denn bekanntlich ist es dann am schönsten, wenn Burg, Bäume und Stände romantisch illuminiert sind.
Aus der ganzen Region waren Besucher angereist, die bei frostigen Temperaturen einen winterlichen Bummel über den weit über Krefelds Grenzen hinaus bekannten Markt machen wollten. Es wurde eng und immer enger. Gegen Abend schoben sich die Massen im Schneckentempo an den schön gestalteten Ständen vorbei. Ein Halt war nur mit Aufwand möglich, Kinder sahen im Gedränge fast gar nichts mehr.
Noch komplizierter wurde es für diejenigen, die einen Kinderwagen vor sich her schoben. Ein Vater mit seinem Sohn, extra aus Hilden angereist, empfand das Gedränge als "äußerst unangenehm". Ein Paar aus Krefeld verschob den Besuch kurzerhand auf den nächsten Tag, in der Hoffnung, dass im Hellen weniger los sein würde.
Diese Hoffnung erfüllte sich nur zu ganz früher Stunde. Auch gestern strömten ab Mittag Besuchermengen in den Vorhof von Burg Linn. Mitten unter ihnen, Nikolaus Georg Schicks, mit seinen Engeln. Wie jedes Jahr verteilte der heilige Mann kleine Gaben an die jungen Gäste. Auch Schicks empfand es in diesem Jahr als "sehr voll". Seine gute Laune ließ er sich davon aber nicht verderben. "Mir macht es immer wieder Spaß. Es gibt auch heute noch viele Eltern, die ihre Kinder auf die Begegnung mit dem Nikolaus vorbereiten. An diesem Wochenende habe ich wieder viele schöne Gedichte aufgesagt bekommen", erzählte Schicks.
Erstmals war in diesem Jahr auch die Burg selbst geöffnet. Kinder konnten dort basteln und an beiden Tagen an einer Gespensterführung teilnehmen. Eltern hatten in diesen anderthalb Stunden Zeit, sich das kreative und überwiegend handwerkliche Angebot des Marktes in aller Ruhe anzuschauen, das von handgemachtem Weihnachtsschmuck, über aufwendige Handarbeiten bis zu frisch geschlagenen Weihnachtsbäumen reichte. Auch Geschenkidee gab es zahlreich, sei es Schmuck, Handtaschen oder Lammfelle. Ein gutes Wochenende war es für Kunstschmied Pascal Saager, der zum siebten Mal am Weihnachtsmarkt teilnahm. Er zeigte sich hoch zufrieden mit dem Verkauf. "Trotz des Andrangs bekommen die Leute noch genug von unserer Darbietung mit und bleiben am Stand stehen."
Überhaupt muss man den zahlreichen Ehrenamtlichen, die an diesen beiden Tagen in vielen Funktionen tätig waren, ein großes Lob aussprechen, allen voran natürlich den Mitgliedern des Linner Schützenvereins, die den Markt gewohnt professionell organisierten. Von einem Besucherrekord wollen sie trotz allem Andrang nicht sprechen. "Es war sehr gut besucht, das auf jeden Fall. Aber das kennen wir ja auch von den Vorjahren", sagte Organisator Peter Winkmann. Er ist mit der Veranstaltung "sehr zufrieden" und zieht als Bilanz: "Es war harmonisch und total entspannt. Nicht mal nach einem Pflaster sind wir in diesem Jahr gefragt worden. Natürlich hat auch das wahnsinnig gute Wetter seinen Teil dazu getan. Eine rundum gelungene Veranstaltung."
Gelungen war die Teilnahme am Weihnachtsmarkt einmal mehr für die "Wahl-Linner" aus den Niederlanden, die Mitglieder der Venloer Musikgruppe Ex Gear Gedaon, die am Samstag die Besucher musikalisch auf Weihnachten einstimmten. Nach ihrem Auftritt feierten die Musiker mit ihren Linner Freunden im Café Konkurs bis in die frühen Morgenstunden weiter. Und freuten sich schon aufs nächste Jahr.