Zu Fuß nach Polen

Ein Theo, neunzehn Protagonisten, eine tolle Frau und zu Fuß nach Polen

Es muss schon eine außergewöhnliche Erwartung vorliegen, wenn sich zehn Paare, die sich in aller Bescheidenheit zum gehobenen Bildungsbürgertum bekennen, aufmachen, um gemeinsam nach Berlin und Umgebung zu fahren. Im alten und neuen Berlin ist doch jeder schon mehrfach gewesen. Hier gibt es nur diese eine Erklärung: Wenn Theo ruft, sind wir dabei. Beinahe hätte ich der „Genius Theo“ geschrieben. Theo garantiert Lebensfreude und Wissen. Fontane und Kleist waren ganz sicher nicht unsere Motoren. Nein, bleiben wir dabei: Unser Freund Theo war der Impuls. Der vor kurzem mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnete Freund ist schon ein ganz besonderes Kaliber. Seine Art, Lockeres und Ernstes klug zu vermischen, zieht immer wieder in den Bann. Auch wenn es oft weh tut. Wenn Theo der Große oder der Alte Theo, angelehnt an Friedrich den Großen und den Alten Fritz,  immer wieder, selbst im Zustand der Ermattung, bebilderte Zettel mit anspruchsvollen Texten verteilt, diese ohne Gnade bei blühendem und glühendem Wetter, strapaziertem Stehvermögen und einer tiefen, unerfüllten Cappuccinolust bis ins Detail bespricht, ist die Überspannung des Bogens nicht mehr weit. Der Protokollführer erlaubt sich, Persönliches hinzuzufügen: Drei lebende Pfund aus Fleisch und Blut sind in Berlin geblieben. Hohlwangig, fast ermattet, aber überglücklich über diese spannenden Tage verließen wir unsere geliebte Bundeshauptstadt. Wie im alten Preußen scheinen Strenge und Pflicht die einzigen Mittel zu sein, aus uns bessere Menschen zu machen: nur ein geschundener Mensch ist zu gebrauchen!

Am 2. Juni 2011 trafen wir uns in früher Morgenstunde in Duisburg und fuhren auf leisen Sohlen per ICE nach Berlin. Selbstverständlich pünktlich, das sei für unverbesserliche Bahnkritiker noch hinzugefügt. Der Berliner Hauptbahnhof begeisterte uns. Der Gerkan-Bau ist mit täglich 300.000 Menschen sehr stark frequentiert. Ein großartiger Glaspalast, sehr repräsentativ, ein eleganter Einstieg in unsere Hauptstadt. Der sachkundige und charmante Sascha Wendling, Inhaber der Reiseagentur Quadriga-Studienreisen, begrüßte uns. Wir bestiegen einen tiefschwarzen, hocheleganten Reisebus, am Steuer saß eine wohl sehr mutige, junge Frau aus dem Sauerland. Wir bekamen zuerst einen Berlin-Grundkurs, Berlin von unten und später Berlin von oben. Es ging kreuz und quer mit dem Bus durch das Herz der Stadt. Durch unsere grüne Hauptstadt. Wir erlebten Nostalgie und erfuhren manch heitere Einzelheit: Präsident Christian Wulff war zu Hause: Ist der Lappen oben, sind die Lumpen unten! Zur Herstellung der Goldelse oder Victoria auf der Siegessäule habe der Künstler Friedrich Drake als Vorbild seine Tochter genommen. Eiermanns Schwangere Auster ist immer noch in Betrieb. Inzwischen nennt man sie auch „Jimmy Carters Lächeln“. Das Elefantentor vor dem Zoo steht immer noch. Das berühmte Café Kranzler siecht im obersten Stock so dahin. „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ sind immer noch unterwegs. Die Gedächtniskirche ist zwecks Renovierung eingehüllt. Wie schnell sich doch der Osten der Stadt durchgesetzt hat! Merkels Schlachtschiff, die Parteizentrale, sieht ganz schön schnittig aus. Der Circus Karajan, die Philharmonie und die Oper von Hans Scharoun, diese großartigen Wahrzeichen, wie die National-Galerie von Mies van der Rohe stehen unverändert auf ihrem Platz. Wir sahen die Reste des Anhalter Bahnhofs, die Bernauer Straße, die Ackerstraße, die berühmten Mauerstraßen, und besuchten die Gedenkstätte „Berliner Mauer“ als zentralen Erinnerungsort an die deutsche Teilung. Wir bestiegen einen Turm, um eine Reproduktion des Systems Mauer zu sehen. Es gab nicht nur eine Mauer, sondern eine Vorderland- und eine Hinterlandmauer, dazwischen lag der Todesstreifen. Daneben steht die Versöhnungskirche, einst von der DDR gesprengt, jetzt wieder als Holzkirche beider Konfessionen neu errichtet. Alles Zeichen einer grausamen Vergangenheit. Aber auch das war wichtig: Bei Knopke soll es die beste Currywurst der Welt geben. Uns amüsierten die Ampelmännchen aus alten Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik. Und dann kam Berlin von oben. Wir fuhren mit dem Aufzug in den 11. Stock unseres Hotels. Wir genossen einen 360° Rundblick, tankten ein wenig Orientierung und tranken dank Sascha auf unsere großartige Hauptstadt ein Gläschen.

Doch bevor ich weiterschreibe, ein kurzer Blick in mich hinein. Warum schreibe ich diesen Bericht? Berlin kennt doch jeder! Warum tue ich mir das an? Zum einen, weil Theos Reisen immer etwas Besonders sind. Zum anderen, weil unsere Lionsgemeinschaft viel hergibt. Im Miteinander sind wir einfach gut, immer steht ein frohes Gemüt und guter Typ neben dir. Über den Smalltalk sind wir lange hinaus. Ich beschreibe eher die Stimmung und Außergewöhnliches als die Fakten, die in jedem Führer nachzulesen sind. Letztendlich schreibe ich für mich. Ich schreibe halt gern und glaube fest daran, dass das Erlebte dadurch länger in meinem Gehirn verweilt. Wer das alles nicht verstehen kann und mir bestimmte Qualitäten abspricht oder gar Narzissmus zuspricht, sollte von hier ab die nächsten Blätter durch Nichtlesen missachten.

Rasch bezogen wir im zentral gelegenen ****Maritim Hotel pro Arte - Dorotheenstraße Ecke Friedrichstraße - unsere Zimmer. Pausen gehörten nicht zum Programm,  und so eilten wir sofort hinüber zur Museumsinsel, ins Neue Museum. Es heißt nicht neu, weil es wiederbelebt wurde. Es wurde vor langer Zeit so genannt, weil das Alte Museum, einst  vom Schinkel-Schüler Friedrich-August Stüler erbaut, Mitte des neunzehnten Jahrhunderts keinen Platz für weitere Kunstwerke mehr hatte. Heute passt die Bezeichnung „Neu“ aber immer noch ins Bild. Der Brite und Architekt David Chipperfield hat im Inneren moderne Träume, riesige Hallen, weite Treppenhäuser und seine für ihn typischen langen Fenster dem Erhaltenswerten hinzugefügt. Das Museum selbst sei attraktiver als seine Exponate, sagte uns Sascha. Das konnten wir nicht bestätigen. Sieben Jahrzehnte war die Ruine von der Geschichte vernachlässigt worden. Anders als üblich wurden die Schäden der Zeit, Einschüsse in die Außenmauern, als sichtbare Zeichen in das Ensemble einbezogen. Drei großartige Sammlungen sind hier vereint: Das Ägyptische Museum, die Papyrussammlung und das Museum für Vor- und Frühgeschichte. Unsere enge Verbundenheit zur Heimatstadt Krefeld wurde belohnt durch den Anblick zweitausend Jahre alter Silberanhänger, die im Lauersforter Wald im Norden von Uerdingen gefunden wurden. Im Mittelpunkt steht sie, diese tolle Frau, wie ein Wunder: Nofretete, die Hauptgemahlin des PharaoEchnaton, 3500 Jahre alt, bildhübsch, fast lebend, ohne Falten, ein bisschen lächelnd, über den Dingen stehend. Gern hätten wir sie einmal ohne Hut gesehen und ihre schwarze Haarpracht zu Fall gebracht. Wir verliebten uns staunend in sie. Und hatten volles Verständnis dafür, dass die Ägypter ihr berühmtes Mädchen zurückhaben möchten.

Wir waren das Programm. Ohne das Wohlwollen seiner Belegschaft kann kein Reiseleiter Blumenpötte gewinnen. Er würde zum reinen, atemlosen, trockenen   Spezialisten mutieren. Immerhin galt es auf dieser Reise, zwanzig Protagonisten zu zähmen, für sich zu gewinnen, zu informieren und zu erfreuen. Da wir alle unseren Receiver auf Empfang gestellt hatten, keinen Sinn für Meckereien hatten, das Negative nicht suchten, auf eine gute Kinderstube zurückblicken können, Meister der Geduld und Dankbarkeit waren, hatten unsere Führer es leicht mit uns. Und wir mit ihnen. Gönnen wir doch jedem Protagonisten ein paar Sätze. Theo sollte nicht glauben, dass mit seiner Würdigung im ersten Absatz Dorle schon genügend gewürdigt wäre. Sie ist nicht die Frau, die ihren Mann dekoriert, die ihrem Mann nur den Rücken stärkt und selbst keinen hat. Theodora heißt Gleichberechtigung, Rücksicht, Unterstützung. Dorle ist eine tolle Frau, immer herzlich und klug. Jeden Fehler von Theo merzt sie aus. Sie ist unserem Freund weit überlegen. Es lebe das weibliche Geschlecht.

Ich will in diesem Bericht alle Hauptdarsteller würdigen. So locker zwischendurch. Maria und Wilhelm sollen als Erste zur Geltung kommen. Unsere Steh- und Lauftour ging schon kräftig an die Grenzen. Höchstes Kompliment an unsere beiden. Nicht nur ihre Körper hielten stand, gleichermaßen frisch war ihre Aufnahmefähigkeit und Diskussionslust. Wir genossen Wilhelms Fragen, die stets ein Päckchen Ironie dabeihatten. Wenn ich jetzt noch Renate und Ulrich hinzufüge, hätten wir mit Ulrich die männlichen Alphatiere der Truppe schon abgehakt. Renate ist ein herzerfrischender, lieber, einsatzfreudiger Mensch. Sie plaudert gern, umarmt vorzüglich und hadert oft ohne Grund mit sich. Uli muss man schon lieben: Kernig, flink, sachlich kommt er daher. Ein kluges Kerlchen. Das „chen“ habe ich angefügt, weil er auch seine schwachen oder schwächelnden Seiten hat. So gibt er sich genauso zuhörend, bescheiden und charmant, wie er ganz oben Platz nehmen kann. „Wer nach oben will, muss an mir vorbei!“ Die beiden sind für eine solche Gruppe extrem wichtig. Sie warten nicht darauf unterhalten zu werden, sie unterhalten.

Den ersten Abend verbrachten wir bei „Cum Laude“, der ehemaligen Professoren-Kantine der Humboldt-Universität, gleich um die Ecke. Lieber wären wir zu „Magna cum Laude“ gegangen, dort hätten wir unseren so geschundenen Minister a.D. von und zu Guttenberg sicher treffen können. Doch wir waren sehr zufrieden. Und schwätzten uns ein. Jetzt hatten wir frei, so wie unsere Bundeskanzlerin. Wir sahen drei schwarze Limousinen, die unsere sicherlich genauso erschöpfte Kanzlerin nach Hause fuhren. Mit ihr gingen wir dann zu Bett.

Schon der erste Berlintag hatte es uns angetan. Wir lieben unsere Hauptstadt nun noch mehr. Wir sind begeistert. Warum jetzt gleich wieder weg und noch dazu nach Frankfurt an der Oder? In den Oderbruch? Zu Gesine Schwan? Nein danke! Doch unser Vertrauen in Theo blieb standhaft. Bald wussten wir, dass dies nicht leichtsinnig war. Frankfurt bot sich als Perle an: Mit seiner hübschen Innenstadt, der wunderbaren norddeutschen Backsteingotik der Marienkirche und des Rathauses. Der Soli zeigt sich hier sehr gut angelegt. Und die Sonne tat alles, um dieses Weltkulturerbe wunderschön anzustrahlen. Und ein großes Feuerwehrfest machte die Stadt herrlich bunt bzw. rot. Die St. Marienkirche ist die ehemalige Hauptpfarrkirche Frankfurts. Durch Kriegseinwirkung war sie 1945 nur noch eine Ruine. Die Rekonstruktionen sind inzwischen abgeschlossen. Im Jahr 2002 gab Russland 111 mittelalterliche Bleiglasfensterfelder zurück, bisher die einzige erreichte Rückgabe sowjetischer Beutekunst. So weit, so gut. Die Kirche ist heute leider keine Kirche mehr. Eher eine hübsche Markt- und Veranstaltungshalle. Wäre Jesus mit uns in die Kirche gegangen, hätte er die Händler vertrieben und sein Haus bestellt. Schade, dass wir alle so fleißig bemüht sind, uns den christlichen Boden unter den Füßen wegzuziehen, bzw. die Zeit für diese Misere verantwortlich machen.

Unser östliches Frankfurt liegt so wunderschön an der Oder. Die Oder, ein sehr langsam fließender Fluss, strahlte wie ein sauberer See, eingerahmt von hohen Wasserpflanzen. Entlang der Oder zu radeln, ist sicher höchstes Vergnügen.

Fontane darf jetzt nicht zuhören: Kleist ist Theo, Theo ist Kleist, Theo lebt in seiner Welt, Kleist ist sein Gipfel, seine große Liebe. Auch wenn Heinrich Wilhelm von Kleist in der Welt oder besser in seiner eigenen Welt nicht gut zurechtgekommen ist. Auch wenn seine Selbstzweifel ihn in den Freitod trieben. Aber was hat dieser Mann den Denkenden und Interessierten nicht alles zu sagen? Das Käthchen (mein Rechtschreibprogramm  bietet mir Kätzchen an), Der zerbrochne Krug, Michael Kohlhaas. Kleist ist 1777 in Frankfurt an der Oder edel geboren und am 21. November >1811 am Wannsee traurig gestorben. Der Vater unseres Dramatikers, Erzählers, Lyrikers und Publizisten, Joachim Friedrich von Kleist,  diente als Stabskapitän beim Regiment zu Fuß  in der Garnisonsstadt Frankfurt an der Oder. Nach dem Tod seines Vaters 1788 wurde Kleist in Berlin in der Pension des >reformierten Predigers Samuel Heinrich Catel erzogen. 1792 trat der junge Kleist getreu seiner Familientradition in das 3. Bataillon des >Garderegiments zu Potsdam ein. Trotz wachsen der Zweifel am Soldatendasein verblieb Kleist beim Militär und wurde 1795 zum Fähnrich und 1797 zum Leutnant befördert. Im März 1799 gab er den als unerträglich empfundenen Militärdienst auf und verzichtete, gegen den zu erwartenden Widerstand der Familie, gern auf Reichtum, Würden und Ehren. Die Bildung des Geistes sei nun dran. So auch bei uns. Im kleinen, aber feinen Museum bemühte sich Theo, unsere rudimentäre Bildung aufzufrischen oder von Grund auf wachsen zu lassen. Das Kleist-Museum wurde 1969 im Gebäude der ehemaligen Garnisonsschule eingerichtet. Die Dauerausstellung umfasst vier Räume. Die etwa 250 Dokumente geben einen Überblick über Kleists Leben und Werk. Wir sahen Bilder und Büsten und hörten, dass allen Darstellungen dieses berühmten Geistes nur ein einziges, kleines Amulett als echte Vorlage zugrunde gelegen hat. In seinem Abschiedsbrief schrieb er an seine Halbschwester Ulrike: „… die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war.“ Traurig, ein solches Ende für einen „Glücksfachmann“. Vorher hatte Kleist an sie geschrieben: Versuche es noch einmal mit mir. Dann führte uns der Weg durch einen Park zum städtischen Kleist-Denkmal. Wunderschön kitschig, mit Lorbeerkranz als Genius dargestellt. Arno Breker hätte es nicht besser machen können. Von Kleist könnten viele heute noch lernen. Sinngemäß sagte er: „Es gibt nur eine subjektive Wahrheit, ich sehe alles nur durch meine Brille.“ Es gibt noch zu viele Zeitgenossen, die das anders sehen und uns stets ihre reine Wahrheit verkünden.

Unsere tüchtige Fahrerin fuhr uns nun nach Küstrin,  viele Kilometer durch hübsche, niederrheinähnliche Landschaften, durch Alleen, entlang der Oder oder des Oderbruchs. Links und rechts begleiteten uns gigantisch große LPG-Felder, das Ergebnis sozialistischer Flurbereinigung. Und das alles bei strahlender Sonne. Küstrin ist heute eine Kleinstadt im Westen Polens. Die Stadt liegt rund 80 km östlich von Berlin, an der Mündung der Warthe in die Oder. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm ließ in seiner Regierungszeit im 17. Jahrhundert Küstrin zu einer der stärksten Festungen in Deutschland ausbauen. Viele Jahre später lebte hier sein Enkel, der Soldatenkönig, mit seinem Sohn, dem späteren Friedrich II. Doch von all dem sind nur noch wenige Steine übrig geblieben. Alles, was einst hier glänzte, ist nach dem 2. Weltkrieg von den Polen und Russen plattgemacht worden. Der östliche Teil der ehemals beiderseits der Oder gelegenen Stadt wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 Polen angegliedert, der Teil westlich der Oder gehört zu Brandenburg.

 „Zu Fuß nach Polen“ war jetzt unsere Marschroute. Unser Bus durfte nicht über die Oderbrücke. Zuerst sahen wir eine verlassene Grenzstation, die mit ein bisschen Phantasie noch erkennen ließ, welche Dramen sich hier zur Zeit des Eisernen Vorhangs abgespielt haben mögen. Doch nicht weit davon waren wir am Ziel. Hier wurde unsere Phantasie noch mehr gebraucht. Wir sahen ein paar Steine, abrasierte Mauern, alte Treppen der Festung, den Fluss und einen jungen Park.

Doch warum verschlug es uns in diese Öde? Sonne hatten wir auch in Berlin. Nun, wir standen auf geschichtsträchtigem Boden. Hier hat sich ein Drama abgespielt, das im schlimmsten Fall das junge Leben des späteren König Friedrichs des Großen gekostet hätte. Was wäre passiert, wenn es diesen Kämpfer und Geist nicht gegeben hätte? Sicher gäbe es Sanssouci und sein Reiterstandbild unter den Linden nicht. Wer hätte dann auf dem Pferd gesessen?

Holen wir ein wenig Luft und widmen wir uns jetzt weiteren Reisefreunden. Diesmal drei Herren, die mit höchsten akademischen Weihen und ihren Damen unseren Kreis aufwerteten. Feiner als wir waren sie schon. Die Göttin der Wissenschaften hat hier gute Arbeit geleistet. Edith und Dietmar, gute, gebildete, liebe Leute. Und kritisch dazu. Seinen Beruf (Radiologe), Menschen zu durchleuchten, konnten beide bei Tisch nicht ganz leugnen. Und dann verwöhnten uns noch Angelika und Wolfgang, hübsche, stille, intelligente Menschen. Wolfgang ist besonders still, dafür ist Angelika wesentlich hübscher. Und nun noch unsere jüngsten Prominenten, das Paar der Gegensätze. Beide kommen aus Westfalen, aber nur bei Lydia merkt man es. Sie trägt einen wunderbaren Lockenkopf,  ist modern, attraktiv, patent und heiter. Allerdings ist es nicht leicht, mit ihr zwei Lions-Luftküsschen zu tauschen. Zu unglücklich fühlt sie sich in Rheinländers Armen. Das schmälert aber in keiner Sekunde ihre frische, junge Sympathie. Und Ihr Lachen werden wir nie vergessen. Wie Elmar sich beim Umarmen versteht, sollten wir die Weiberchen fragen. Elmar ist ein sehr aufmerksamer, herzlicher Freund. Er ist berufsbedingt (Anästhesist) herrlich schmerzfrei für uns. Ein toller Zeitgenosse.

Bevor ich das Drama von Küstrin offenlege, noch ein wenig preußische Geschichte. Theo wäre böse, wenn ich aus seinem Lehrblatt „Berlin und Preußen“ keinen Stoff für diesen Bericht gezogen hätte. Also dann: In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts herrschte Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst in Brandenburg. Er siegte über die Schweden und bekam Besuch aus Frankreich. Von den Hugenotten, die in ihrer Heimat ihren strengen Glauben nicht ungestört ausleben durften. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam Friedrich Wilhelm I., der  Soldatenkönig, der mit den langen Kerls, an die Macht, der Vater Friedrichs II., des späteren Großen. Der Große war nun wirklich ein Großer, doch nicht von Anfang an.

Was war passiert? Nach einem Fluchtversuch aus Preußen wurde Kronprinz Friedrich von seinem Vater von 1730 bis 1732 im Küstriner Schloss inhaftiert. Am 6. November 1730 ließ der König vor den Augen des Kronprinzen dessen Fluchthelfer und Freund Hans Hermann von Katte auf der Bastion Brandenburg enthaupten. Sie trafen sich 1729 in Küstrin und hatten anderes oder mehr im Kopf als die militärisch-preußische  Welt und eine harte Erziehung. Beide interessierten sich für das Flötenspiel und die Dichtkunst. Während eines Lustlagers oder Festes in Küstrin schmiedeten Friedrich und Katte den Plan, nach Frankreich zu fliehen. Sie desertierten. Der Fluchtversuch misslang und der König entschied, dass er seinen Thronfolger nicht opfern konnte, nur Katte ließ er enthaupten. Auch später stand Küstrin noch im Rampenlicht, als der Flötenspieler, Kenner und Genießer Friedrich II. in der Schlacht bei Zorndorf die Russen besiegte.

Das war‘s schon. Immerhin ein bisschen Geschichte war hinzugekommen. Und ein weiteres Bisschen alte und neue Geschichte in Letschin und später in Neuhardenberg kam noch dazu. Alles eingebettet in eine wunderbare Landschaft. Die heute so friedlich aussieht. Das war nicht immer so. In den letzten Wochen des Krieges ging es im Oderbruch alles andere als friedlich zu. Es verkam zum grausamen Schlachtfeld. Noch heute werden Skelette mit und ohne Erkennungsmarken auf den Feldern gefunden. Den Toten wird von der Kriegsgräberfürsorge eine würdige Grabstätte bereitet. Ein furchtbares Bild: Manche Soldaten trugen mehrere Erkennungsmarken. Sie hatten sie wohl den toten Kameraden abgenommen, um den Angehörigen Bescheid zu geben, sind dann aber selbst umgekommen. Wir hörten auf, munter zu sein. Doch die Sonne schien weiter und wir sprachen über Fontane, der hier in Letschin in der väterlichen Apotheke gearbeitet hat. Ohne große Freude. Später ging er nach Berlin, wurde dort Mitglied eines Literaturkreises, wurde Journalist und schrieb oppositionelle Beiträge für die Dresdner Zeitung. Unter einem Birnbaum im Garten des Restaurants „Der Alte Fritz“ verfasste Fontane die Novelle „Unterm Birnbaum“. Eine kleine Kriminalgeschichte. Der Wirt und Fachmann des „Alten Fritz“ erklärte uns voller Inbrunst vor einem Denkmal des Großen die Geschichte der Stadt und des Denkmals. Abenteuerlich, wie das Denkmal die bewegten Zeiten überstanden hat. Unser Ende der Welt, das wir hier ein bisschen erobert hatten, war in früheren Zeiten gar nicht so weit weg, sogar Goethe hat es im Faust gewürdigt: „Verweile doch, du bist so schön!“

Neuhardenberg war für uns alle ein schöner Abschluss des Tages. Mitten auf einer langgestreckten Wiese steht eine Schinkelkirche, allein und schlicht, wunderbar renoviert. Die Protokollführerin des Kirchenvorstandes führte uns durch die Kirchengeschichte. Auch das Schloss hat Meister Schinkel gebaut. Hier werden heute große Anlässe gefeiert. Die Bundesregierung lies ihre Gäste manchmal hier verwöhnen. Einst gehörte das wunderbare Anwesen und das ganze Dorf Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg. Er hatte es von der „Krone“ für seine Verdienste bekommen und in unermesslicher Bescheidenheit von Quilitz in Neuhardenberg umbenennen lassen. In der Kornbrennerei saßen wir fürstlich beim Abendessen zusammen.

Wir haben noch weitere Farbtupfer unserer kleinen Elitetruppe ins rechte Bild zu setzen. Sabine und Franz-Josef, Muss-Mitreisende, immer guter Dinge, immer dabei, immer interessiert, vermutlich Theos Lieblingsschüler. Herzlichkeit und Frische sind ihre Markenzeichen. Dann empfehlen sich als Meister in der Gruppe Barbara und Fred. Sie, körperlich klein, im Köpfchen groß und helle, Frau Dr., pfiffig, immer lieb-herzlich. Er ist heiterer, als er aussieht, ein Pfundskerl. Immer zur Stelle. Er weiß, was er will und wäre bestens geeignet, in Berlin eine neue konservative Partei zu gründen. Vielleicht machen Christa und Günter mit, unsere Freunde in Weiß. Immer perfekt gestylt, eine wunderbare Addition von Kopf und Seele. Du hast es gut, lieber Günter.

Wir fahren hinein nach Berlin. Durch die großen Stadtteile. Breite Einfahrtsstraßen gibt es hier nur wenige. Fast alle Städte in der Metropole wachsen über sich hinaus. Plötzlich sind sie (fast) alle in. Man wohnt hier. Für durchschnittlich 4 €/m² auch recht preiswert. Und auch wunderschön, in all den Altbauten, in all den grünen Straßen. Man wohnt in Kreuzberg und nur ein bisschen in Berlin.

Am dritten Tag unserer Studienreise ist alles so anders. Es geht um heute. Um das Kanzleramt, den Reichstag, die Arbeitszimmer und Ausschussräume der Abgeordneten. Jeder kann jetzt mitreden, Theo gehört plötzlich wieder zu uns. Mit seinen  überragenden Geschichtskenntnissen, mit Fontane und Kleist kann er nicht mehr punkten.  Zumindest am Vormittag. Nachmittags war er wieder in seinem Element. Wir gingen „vom schönsten Platz der Welt“, dem Gendarmenmarkt, vorbei am „tiefen“ und beeindruckenden Denkmal der Bücherverbrennung gingen, dann zu Friedrich II. hoch zu Ross, zur Universität, in den Innenhof des Zeughauses, mit den berühmten Masken sterbender Krieger von Andreas Schlüter, zur immer wieder bewegenden Neuen Wache, zur Rotunde im Alten Museum, Saschas schönstem Raum der Metropole.

Zuerst ging es zu Fuß zum Kanzleramt. Vorbei an einem tief ergreifenden Denkmal vor dem Bahnhof Friedrichstraße: Züge ins Leben – Züge in den Tod. Zwei Gruppen von Kindern marschieren in unterschiedliche Richtungen, kehren sich den Rücken zu: Die einen ins Konzentrationslager, die anderen zu ihren Freunden in den Jugendorganisationen. Der Bahnhof Friedrichstraße erinnerte manch Gebildeten unter uns an Emil und die Detektive.

Auf unserem Weg zur Macht relativierte sich vieles. Wer hier das Sagen hat, kann doch nicht dumm sein. Wer hier Chef ist, verdient unsere Achtung. Unsere Stammtischgesänge verflogen. Die Gebäude um uns herum machten uns bescheidener. Wie sie da liegt, unsere deutsche Machtzentrale, modern, frisch, offen, wunderschön. Kein pompöser Elyseepalast, keine konservative Downingstreet, besucherfreundlich, nicht bedrückend. Auf mich wirkte der Blick in den Innenhof mit den beiden Seitenflügeln und der Statue „Berlin“ von Eduardo Chillida, mit den zwei Armen, die sich gegenseitig berühren, wie die Andeutung einer Umarmung. „Kommt alle herein!“ Aber auch im Inneren wurden wir farbenprächtig von Markus Lüpertz umarmt. Für die sechs runden Wände im zentralen Treppenhaus schuf er sechs Farbräume nach einer mittelalterlichen Tugendlehre: Blau verweist auf Weisheit, Umbra auf Kraft und Stärke, Rot auf die Tugend der Tapferkeit, Ocker-Gold auf Gerechtigkeit und die Kombination von Grün und Weiß auf Klugheit. Im Foyer präsentiert sich  Lüpertz mit einer nackten, nachdenklichen Skulptur, „Die Philosophin“. Möglicherweise als Schutzpatronin für die vielen Ethikräte.

Perfekt wurden wir geführt, es begann mit einem Film im Pressezentrum und endete mit einem Gruppenfoto an dem Platz im Flur, wo die Kanzlerin mit ihren Gästen Ergebnisse verkündet. Wir gaben den ehemaligen Kanzlern der Republik die Ehre: Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl und Schröder. Die wenigen Künstler, die sich im Amt verewigen durften, sind sparsam an den Wänden verteilt. Grundsätzlich wird sichtbar, wie bescheiden unsere Machtzentrale ausgestattet ist. Wenn auch die Größen dabei sind: Baselitz, Richter, Kiefer. Ein blau-grauer Teppichboden zieht sich durchs ganze Haus, überall die gleichen schwarzen Ledersessel, alle Möbel braun furniert. Der Bankettsaal ist so schlicht, dass man ihn sich als Ort sinnlicher Tafelfreuden schwer vorstellen kann.  Nur die Tischdekoration wird es richten können. Oder die kleinen Figuren von Stephan Balkenhol, Holzmänner und eine Holzfrau, die aus einem Holzbalken herauswachsen. Sie stehen mitten im Leben und in der Mythologie. Ähnlich schlicht sind der große und der kleine Kabinettssaal. In der Mitte der Tische stehen Uhren, eine Spende von Adenauer, die nach allen vier Seiten die Zeit anzeigen. So wird die Runde nicht gestört, weil unruhige, aufbruchslustige Minister ständig auf die Uhr schauen müssen. Jeder hat im Saal seinen Platz, beim armen Wolfgang Schäuble fehlt der Stuhl. Die drei Staatsminister und der Pressesprecher sitzen mit am Tisch. Nicht alles ist hier Hightech; um während der Sitzung schnell Unterlagen zu bekommen, ist eine Rohrpost im Einsatz. Alles scheint perfekt organisiert. Hier arbeiten ganz sicher kluge Köpfe.

Und das alles wurde von den Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank geschaffen. Auch das Haus für die Abgeordneten. Das Kanzleramt bildet mit dem Paul-Löbe-Haus, dem Bürohaus der Abgeordneten, und dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, der Parlamentsbibliothek, ein 900m langes Band über die Spree, eine Verbindung von Ost und West. Die Bundesschlange wird dieses Band genannt. Das Abgeordnetenhaus und die Bibliothek sind durch zwei Brücken verbunden, die „Beamtenlaufbahn“ genannt werden. Die obere für die Oberen, die untere für die „Unteren“. Ein Besuch im Reichstag ist immer wieder ein Erlebnis. Wie friedlich es im Saal zugeht, wenn kein Streithahn auf seinem blauen Sessel sitzt. Auch hier ist keine Verschwendung zu sehen. Wer die Norman-Foster-Kuppel als solche ansieht, dem ist nicht helfen. Wie beindruckt waren die meisten von uns, als Christo und Jeanne-Claude den Reichstag verhüllten. Die Fahrt nach oben, der Gang in die Kuppel haben auch symbolischen Charakter. Deutschland hat das einzige Parlament der Welt, in dem das Volk über die Köpfe der Repräsentanten läuft.Und nun wird es wieder anstrengend. Theo II., wie der Große, Liebhaber der Künste, übernimmt wieder die Führung. Eine Mittagspause bei Lutter und Wegner, wo einst E.T.A. Hoffmann über den Jedermann nachdachte und genüsslich lebte, war einigen Wohltat und Erholung. Zwölf Thesen wider den undeutschen Geist stellten die Nazis auf, um die Bücherverbrennung zu rechtfertigen. Fast einhundert Schriftsteller, ob André Gide, Stefan Zweig, Robert Musil, Franz Kafka oder die Gebrüder Mann kamen auf den hitlerschen Index. Das Mahnmal ist ein 5×5×5 Meter großer unterirdischer Raum, der in den Bebelplatz eingelassen ist. An den Wänden des vollständig weiß getünchten Raumes befinden sich leere Regale für 20.000 Bände. Ein großartiger Hinweis auf Willkür und Brutalität einer Diktatur. Nicht weit vom Bebelplatz sitzt er, der große Friedrich auf einem Pferd. Mitten in der Mitte, auf dem Boulevard Unter den Linden. Ohne Säbel und Sporen, nur mit einem Gehstock. Ein Hinweis auf seine Weisheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Stärke. Christian Daniel Rauch, ein Schüler Schadows, hat das Monument erbaut. Auch das soll ein Mahnmal sein, kein Denkmal. Am 31. Mai 1851 wurde das Monument feierlich enthüllt. In den Kriegen wurde es abgebaut, nach dem zweiten Weltkrieg von der DDR wieder an den alten Platz gesetzt. Wir begrüßten die Gebrüder Humboldt, sitzend, traurig, in Stein gehauen vor ihrer Universität. Man merkt Ihnen ihre Trauer an. Diese Männer des Geistes, diese berühmten Reformer der Wissenschaft, durften weder stehend, reitend, noch aus Metall geformt werden. Das sei den Königen und deren Ahnen vorbehalten. In Schinkels Alter Wache berührte uns Käthe Kollwitz‘ Mutter mit dem toten Sohn im Schoß. Eine ergreifende Pieta. In der Schinkelklause, direkt neben der Staatsoper Unter den Linden, aßen wir recht gut zu Abend. Und dann kam Saschas große Stunde. Es dämmerte schon. Der Neuberliner führte uns zum Pariser Platz, dieser Perle Berlins, und veredelte für uns das Brandenburger Tor mit der Quadriga, 1793 von Johann Gottfried Schadow geschaffen. Das Brandenburger Tor entstand in den Jahren 1788 bis 1791 nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans. König Friedrich Wilhelm II. hatte den Bau des Tores angeordnet, da er einen würdigen architektonischen Abschluss für die Prachtstraße Unter den Linden suchte. Das ist ihm wirklich gelungen. Die Quadriga wurde im Laufe der Zeit drei Mal heruntergenommen. !806 hat sie sogar Napoleon mit nach Paris geschleppt. Acht Jahre später stand sie wieder oben. Nach den Befreiungskriegen wurde die Führerin des Pferdegespanns von Eirene in Victoria umbenannt. Im zweiten Weltkrieg wurde sie so stark beschädigt, dass sie 1956 im Zuge der Rekonstruktion des Tores entsorgt und durch eine Kopie ersetzt werden musste. Traurig, in der historischen Silvesternacht 1989/90 wurde auch die so stark beschädigt, dass sie zwei Jahre später restauriert werden musste. Erst am 3. Oktober 2002 wurde das Brandenburger Tor nach knapp zwei Jahren Bauzeit feierlich enthüllt und ist seitdem wieder ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Sascha war spitze, wie begeistert und sachkundig er sprach. Sein Unternehmen wird florieren. Jetzt trennten wir uns, die einen gingen ins  Bettchen, die anderen kämpften mit ihren Gefühlen. Wir gingen durchs Holocaust-Mahnmal. Peter Eisenmans Mahnmal ist einfach großartig. Jeder von uns fühlte sich betroffen. Wozu unser Volk doch alles fähig war.

Der Abreisetag plätscherte so dahin. Wir wurden Touristen und fuhren die Spree ein Stück rauf und ein Stück runter. Immer war gute Laune und die Sonne dabei. So lernten wir Berlin noch ein Stückchen besser kennen. Die Zeit zur freien Verfügung nutzten wir unterschiedlich. Die Tillmanns eroberten mit den Rössern große Teile der Innenstadt mit dem Rad. Dieses tolle Verkehrsmittel führte uns durchs Regierungsviertel, die Spree entlang, durch den Tiergarten, den viele Berliner recht wohnlich eingerichtet hatten. Mit Tisch und Stühlen, mit Decken und Grillgeräten. Wir wurden an Manets „Frühstück im Grünen“ und an den Film „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert. Es duftete vorzüglich. Wir radelten an den Häusern der Botschafter vorbei, zum Potsdamer Platz, durchs Brandenburger Tor, über den Pariser Platz und Unter den Linden wieder nach Hause. Wenig später saßen wir alle erfüllt, glücklich und fröhlich im ICE.

Manches wird falsch oder zu oberflächlich berichtet sein.  Wichtiges wird fehlen oder zu sehr von meinen Gefühlen getragen sein. Ich habe damit kein Problem. Hoffentlich, liebe Freunde, ihr auch nicht. Solange ich eure Geschichten nicht lesen kann oder darf, fühle ich mich wohl mit meinen Fehlern. Schöne Tage – nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen. Wir lagen uns in den Armen. In diesem Fall fiel der Abschied nicht so schwer. Nicht wahr, lieber Theo. Wo geht’s denn das nächste Mal hin? Hier schon das Motto für die nächste Reise: Es kommt nicht darauf an, wohin du reist, sondern wie lebhaft du empfindest.