Krefeld · Lions Club Gelduba hilft: Kriegsflüchtlinge werden mit offenen Armen im Hanseanum empfangen. Neben Austausch und Gesprächen brachten die Gäste aus Osteuropa ihre kulinarische Kultur mit auf den Speiseteller.
Integration war immer schon eine der Stärken der Senioreneinrichtung Hanseanum. Dass sich mittlerweile sieben Familien aus der Ukraine in dem Krefelder Haus wohlfühlen, hängt auch mit dem Engagement des Lions Clubs zusammen. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, diesen vor dem fürchterlichen Krieg geflüchteten Menschen zu helfen und ihnen eine menschenwürdige Unterkunft zu geben“, sagt Albrecht Pick. Der 86-Jährige ist nicht nur Bewohner des Hanseanum, sondern auch langjähriges Mitglied des Krefelder Lions Clubs Gelduba.
Dieser 1974 gegründete und als gemeinnützig anerkannte Service-Club hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in besonderen Notlagen zu helfen. Das geschieht im Fall Hanseanum nicht nur in Form von finanzieller Unterstützung, sondern auch mit Sachspenden jeglicher Art. „Kleidung, Spielsachen für die Kinder, Kochplatten, Lebensmittel, Schuhe, Mobiliar – einfach alles, was Kriegsflüchtlinge benötigen, die mit nichts als dem nackten Leben bei uns angekommen sind“, beschreibt der frühere Krefelder Krawattenfabrikant die Situation. Albrecht Pick hat auch deshalb eine besondere Beziehung zum Hanseanum, weil er die positive Entwicklung dieser Senioren-Einrichtung von Anfang an mitbekommen hat. „Ich erinnere mich noch gut, als 1985 das Hansa-Centrum als Erweiterung des 1913 errichteten denkmalgeschützen Hansa-Hauses eröffnet wurde. Das Hanseanum ist seitdem so etwas wie das Herz des Hansa-Centrums“, sagt der 1935er-Jahrgang.
Die Grundlage, die Kriegsflüchtlinge mit offenem Herzen und einer soliden Infrastruktur in der Seniorenresidenz zu empfangen, hat die Trägergesellschaft SWB geschaffen. Die SWB Wohnstift Betriebsgesellschaft mbH hat mit Beginn des russischen Überfalls eine Stiftung ins Leben gerufen mit dem Ziel, den ukrainischen Flüchtlingen nicht nur in Krefeld zu helfen, sondern auch in allen weiteren zwei Dutzend Häusern in Deutschland. Insbesondere Frauen, Kinder, Senioren und Gehandicapte stehen im Fokus. „Unsere humanitäre Hilfe ist selbstverständlich, zumal wir räumlich die Möglichkeiten haben und es unserem sozial-caritativen Auftrag entspricht, in diesem grausamen Krieg unsere helfende Hand zu reichen“, betont SWB-Chef Hubertus Seidler, der oft in Krefeld vorbeischaut und sich an der Entwicklung erfreut.