Als die „Dreisten von Gelduba“ machten sich Jugendliche am Samstag mit dem Lions-Club auf die Suche nach dem gestohlenen Burgschädel.
Krefeld. Die Story ist verwirrend, und gerade das macht den Reiz aus: Einer aus dem Lions-Club Gelduba hat die Legende vom Vermächtnis erfunden, eine geheimnisumwobene Geschichte rund um das römische Kastell Gelduba und die Burg Linn. Ulrich Tillmanns hat sie ausgesponnen.
Dann haben die "Löwen" das Material besorgt und die Excel-Tabellen für die Organisation gefüllt. Rund 60 Hauptschüler der Theodor-Heuss-Schule in Stahldorf und der Linner Burg-Schule haben sich auf die Suche nach den Schätzen gemacht.
Die roten Kappen verändern das Stadtbild. Überall sind sie am Werk, am Museum, an der Dionysiuskirche, am Anne-Frank-Platz, sogar mit GPS-Satellitenpeilung.Die Akteure haben sich am deutschen Lions-Tag mächtig angestrengt und sogar den Oberbürgermeister ins Spiel eingebaut: Gregor Kathstede schickt die Abenteurer am Rathaus los und beglückwünscht später an der Friedenskirche die Sieger.
Krefeld. Im Rathaus werden die Schüler in zehn kleine Gruppen aufgeteilt und erhalten fantastische Namen wie Bloody Bites oder Treasure Hunters. Jede Gruppe kann sich aus einem Rucksack mit gruselig bedruckten T-Shirts, roten Kappen und altertümlichen Stadtplänen sowie Anweisungen bedienen.
Eine erwachsene Rotkappe begleitet die Zehn- bis Zwölfjährigen zu den zehn Fundstellen, wo es jedes Mal auch Glaskugeln gibt - unterschiedlich viele, je nach Leistung.
Schon der Plan ist nicht leicht zu lesen. Wo ist die Quartelnstraße? Die Mediothek ist am Theaterplatz gar nicht eingezeichnet. Und dann die Aufgaben! Wie war das mit der Vorbereitung in der Schule? Und dieser aus einem Labor gestohlene Schädel! War das mal ein Mann? Mit so hohlen Augen! Alle haben ihn gefunden. In einer alten Holzkiste. Darin kommt er auch später wieder an seinen Platz für die Wissenschaft zurück.
Mit der Teilnahme sind die Schüler zu Mitgliedern der "Dreisten von Gelduba" geworden, die sich früher wie Raubritter durch den Krefelder Osten bewegten. Und bei der spannenden Rallye beachteten die Schüler auch den Ehrenkodex von Gelduba. Einer der Sätze: "Wir sind höflich zu denen, die nicht wissen, wer wir sind."
Wie zu erwarten geht es knapp aus. Am Zielpunkt werden die gesammelten Glaskugeln gewogen. Jubel bei den Siegern, Trost für die anderen. Jeder Teilnehmer kann eine Urkunde mit nach Hause nehmen. Die Dreisten von der Bone Collection mit Nico Kratz, Cam Dor, Romina Prison und Aykul Auli und der Soulseaker mit Berivan Derk, Nisrin Khala, Kübra Özsoy und Michelle Küppers haben für ihre Klassen eine wertvolle Canon-Kamera gewonnen.