Auf 543 Seiten hat Theodor Pelster vor sechs Jahren sein Leben erzählt - ein Lehrerleben, aber auch eine Geschichte der Bildung in Krefeld und eine Literaturgeschichte. Für eine reine Biografie hätte er sich niemals wichtig genug genommen. Pelster trat immer gerne einen Schritt zurück hinter die Dinge, die für ihn Bedeutung hatten. Am Sonntag ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.
Seine kluge, ernsthaft Art und seine Herzenswärme haben alle, die mit ihm zu tun hatten, für ihn eingenommen. Pelster war promovierter Germanist, von 1965 bis 2001 Lehrer für Deutsch, Geschichte und Sport am Fichte-Gymnasium. Viele Ehemalige haben noch lange nach dem Abitur Kontakt zu ihm gehalten. In seinen Publikationen kann man davon lesen. Als Schüler ihn einmal fragten, ob er glücklich sei, hat er das - wie immer - sehr ernst genommen, darüber nachgedacht - und den Geschichtenband „Heute hatte ich noch kein Glück“ daraus gemacht. „Vanessa“ ist ein anrührender Text aus dieser Sammlung.
Pelster war so etwas wie Krefelds Literaturpapst. Er hat nicht nur selber geschrieben, er hat auch mehr als 60 Autoren nach Krefeld zu Lesungen geholt, hat zeitgenössische Literatur vorgestellt und mit seinem feinen Humor auch die Klassiker vielen Interessierten in Workshops und Vorträgen nahegebracht. Er schaffte es, aus großem wissenschaftlich fundiertem Fundus heraus Menschen zu begeistern. 1991 hat Pelster die Einführung des Niederrheinischen Literaturpreises der Stadt Krefeld initiiert und saß bis 2009 in der Jury. Die Liste der Geehrten ist namhaft, in diesem Jahr wird Christoph Peters ausgezeichnet.
Am Montag, 31. Oktober, ist um 11.30 Uhr der Gedenkgottesdienst in St. Michael, um 13 Uhr ist die Beisetzung auf dem Hauptfriedhof.